Ihr Internetbrowser wird von dieser Website nicht mehr unterstützt

rigips.de nutzt moderne Technologien, die Internetseiten sicherer machen, aber von älteren Browsern – wie dem Internet Explorer – nicht optimal unterstützt werden.

Nutzen Sie für eine bessere Darstellung moderne Alternativen, wie beispielsweise Google Chrome, Mozilla Firefox oder Microsoft Edge, um diese Website ohne Einschränkungen nutzen zu können.

Spachtel-Praxis: Für die Gestaltung perfekter Oberflächen – Teil 5

Verspachtelung mit VARIO- oder SUPER-System

Vorbereitende Maßnahmen für die Verspachtelung

Das Anrühren der Spachtelmasse hat großen Einfluss auf das spätere Verhalten bei der Verarbeitung und das Arbeitsergebnis. Folgende Punkte sind daher unbedingt zu beachten:

  • Saubere Gefäße, saubere Werkzeuge und sauberes Wasser sind zu verwenden, da sonst die Verarbeitungszeit beeinträchtigt werden kann. Keine weiteren Zusätze verwenden.
  • Niemals warmes Wasser hinzugeben.
  • Nur so viel Spachtelmasse anrühren, wie auch innerhalb der angegebenen Verarbeitungszeit verwendet werden kann.
  • Das Einstreuen des Trockenmaterials in das Wasser erfolgt so lange locker per Hand oder aus dem Beutel, bis auf der Oberfläche Pulverinseln entstehen. Hierdurch wird die Entstehung von Klumpen vermieden und die richtige Konsistenz erreicht.
  • Für optimale Ergebnisse muss die empfohlene Sumpfzeit von ca. 3 Minuten beachtet werden.
  • Nach der Sumpfzeit wird der Fugenspachtel zu einer klumpenfreien Masse verrührt.
  • Im Verlauf des Rührvorgangs dickt die Spachtelmasse an und erhält eine verarbeitungsfähige Konsistenz.
  • Zu steif angesetzte Masse kann mit Wasser verdünnt werden. In jedem Fall sind die Verpackungshinweise zu beachten!
  • Bereits versteifendes Material darf nicht mehr verwendet oder durch Wasserzugabe „verlängert“ werden. Durch nicht zulässiges „Verlängern“ besteht die Gefahr von Fugenrissen!

Das Anrühren der Rigips Pulvermaterialien ist identisch. Zu beachten ist dabei lediglich die unterschiedlichen Verhältnisse der Wassermenge zur Pulvermenge für die jeweiligen Materialien. Spachtelmasse für die Vorspachtelung sollte etwas steifer angerührt werden, denn dies beeinflusst das Einfallverhalten positiv.

Verspachteln im Rigips VARIO-System

Das Rigips VARIO-System bietet dem Verarbeiter die Möglichkeit, eine Fugenverspachtelung ohne Bewehrungsstreifen im Wand- und Deckenbereich durchzuführen. Dies setzt voraus, dass Rigips Platten mit VARIO-Längskante (HRAK) und VARIO-Querkante (werkseitig oder baustellenseitig mit Rigips VARIO Kantenhobel) verarbeitet worden sind.

Die Vorteile:

  • Für alle Plattenkanten geeignet
  • Qualitätsstufen von Q 1 bis Q 4
  • Wand- und Deckenfugen bis hin zu filigranen Deckenfugen
  • Sehr gutes Haftvermögen
  • Sehr hohe Fugenfestigkeiten
  • Äußerst geringes Einfallverhalten
  • Einfache Verarbeitung
  • Besonders wirtschaftlich im VARIO-System

Das perfekte Anfasen der Querkanten gelingt mit dem Rigips VARIO Kantenhobel. Durch die Doppelklinge des Kantenhobels entsteht eine zweifach gebrochene Kante mit einem hohen Oberflächenanteil, der höchste Fugenfestigkeiten garantiert.

Verarbeitung der Querkanten im VARIO-System

Zunächst wird der Karton am oberen und unteren Übergang von der Kartonoberfläche zum Gipskern gebrochen. Anschließend sollte etwaiger Gipsstaub entfernt werden, um die optimale Haftung zwischen Spachtelmasse und Plattenquerkante zu gewährleisten. Dann wird die Querkante vorgenässt, damit der Spachtelmasse nicht zu schnell das Wasser entzogen wird. Achtung: Werden die Kanten nicht angefeuchtet, kommt es zum Aufbrennen der Spachtelmasse und zum Abriss in der Fuge.

Beim Verfüllen der Querkanten ist darauf zu achten, dass der Fugenspachtel vom Bewegungsablauf zunächst von unten nach oben in die Querfuge gedrückt und danach von oben nach unten abgezogen wird. Das gewährleistet ein gleichmäßiges Ausfüllen und sicheres Anhaften des Fugenspachtels an den Plattenquerkanten.

Nach dem Verfüllen erfolgt das Abziehen der Fuge.

Rigips Verarbeitungstipps:

  • Beim Vorspachteln sollten immer zuerst die Querfugen verspachtelt werden
  • Fugenspachtel quer zur Fuge einbringen (dadurch wird ein blasenfreies Verfüllen der Fuge erzielt)

Verspachtelung der Längskanten im VARIO-System

Die Längsfugen werden mit Spachtelmaterial ausgedrückt. Danach erfolgt das Abziehen der verfüllten Fugen. Dabei ist auf ein blasenfreies Verfüllen der Fugen zu achten.

Nachspachtelung im VARIO-System

Im nächsten Schritt wird die Ebenheit der Fugen überprüft und etwaige Spachtelgrate mit dem Kellenrücken abgestoßen. Ist das Material der Vorspachtelung abgebunden, kann die Nachspachtelung ebenfalls mit VARIO Fugenspachtel erfolgen. Das Spachtelmaterial wird in langen Zügen auf der Plattenoberfläche bis zum Nullpunkt ausgezogen. Zum Schluss wird mit nahezu anliegender Kelle mit einem geraden und schnellen Zug die Nachspachtelung mit den Quer- und Längsfugen geglättet. Mit dieser Nachspachtelung ist dann die Qualitätsstufe Q 2 erreicht. Ein eventuelles Nachschleifen erfolgt nach der kompletten Austrocknung der Nachspachtelung. Dies kann sowohl manuell als auch maschinell erfolgen.

Verspachteln im Rigips SUPER-System

Das Rigips SUPER-System findet Anwendung bei Platten mit AK-Kanten (abgeflachten), HRK-Kanten (halbrunden), gefasten HRK-Schnittkanten und auch bei den VARIO-Kanten (HRAK). Alle diese Kanten können mit dem SUPER Fugenfüller in Verbindung mit dem Rigips Glasfaserbewehrungsstreifen im Wand- und Deckenbereich verarbeitet werden.

Die Vorteile:

  • Einsetzbar im Wand- und Deckenbereich
  • Für alle Gipsplattenkanten geeignet
  • Qualitätsstufen von Q 1 bis Q 4
  • Sehr gutes Haftvermögen
  • Hohe Fugenfestigkeiten mit Rigips Glasfaserbewehrungsstreifen
  • Geringes Einfallverhalten
  • Sehr leicht schleifbar
  • Geschmeidige Verarbeitung

Verspachtelung bei gefasten Querkanten im Rigips SUPER-System

Für eine gute Haftung sollten die Querkanten zunächst von Gipsstaub gereinigt und die Kanten vorgenässt werden. Die Querkanten werden dann mit dem SUPER Fugenfüller ausgedrückt. Anschließend den Spachtel abbinden lassen und das 1 mm dicke Spachtelbett vorlegen und den Rigips Glasfaserbewehrungsstreifens einlegen. Abschließend wird der Rigips Glasfaserbewehrungsstreifens ohne zusätzlichen Materialauftrag überzogen.

Beim Verfüllen der Querfugen mit SUPER Fugenfüller ist darauf zu achten, dass der Fugenspachtel vom Bewegungsablauf zunächst von unten nach oben in die Querfuge gedrückt wird und danach von oben nach unten abgezogen wird. Damit ist ein gleichmäßiges Ausfüllen und sicheres Anhaften des Fugenspachtels an den Plattenquerkanten gewährleistet.

Ein wichtiger Verarbeitungshinweis: Überzieht man den Rigips Glasfaserbewehrungsstreifen nach dem Einlegen sofort mit weiterem Material kommt es zum Effekt des „Durchwalgens“, d. h., der Glasfaserbewehrungsstreifen fällt in der Mitte der Fuge nach außen aus und steht nach vorne vor. Zieht man dann nach dem Abbinden des Materials die Fuge mit dem Glätterrücken ab, zerstört man den Bewehrungsstreifen und die Fugenfestigkeit ist nicht mehr gegeben.

Verspachtelung bei stumpf gestoßenen Querkanten im Rigips SUPER-System

Auch hierbei wird ein mindestens 1 mm dickes Spachtelbett vorgelegt, der Rigips Glasfaserbewehrungsstreifen eingelegt und ohne zusätzlichen Materialauftrag überzogen. Mit der Nachspachtelung erreicht man den stufenlosen Übergang zur Plattenoberfläche. Nach kompletter Durchtrocknung des Spachtelmaterials kann die Oberfläche geschliffen werden.

Stumpf gestoßene Fugen sind im SUPER-System grundsätzlich auch mit einem Glasfaserbewehrungsstreifen zu verarbeiten! Nach Abbinden des Materials kann die Nachspachtelung erfolgen. Falls eine weitere Qualitätsstufe erreicht werden soll, kann die Oberfläche noch einmal geschliffen und ein weiteres Oberflächenfinish vorgenommen werden.

Verspachtelung bei AK-Längskanten im SUPER-System

Die Längskante wird mit SUPER Fugenfüller ausgespachtelt. Anschließend den Rigips Glasfaserbewehrungsstreifen von oben einlegen und der Längsfuge folgen, unten mit der Traufel ablängen. Überziehen des Glasfaserbewehrungsstreifens ohne zusätzlichen Materialauftrag. Die Nachspachtelung erfolgt dann ebenfalls mit SUPER Fugenfüller. Sie darf erst nach dem Abbinden der Vorspachtelung erfolgen.

Alle Quer- und Längskanten werden mit einem Glasfaserbewehrungsstreifen verarbeitet. Dabei ist zu beachten, dass es zu keiner Überlappung der eingebetteten Glasfaserbewehrungsstreifen im Anschlussbereich der Quer- und Längsfugen kommt.

Alle Teile der Spachtel-Praxis

 

zurück zu Teil 4                                vor zu Teil 6