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Gips – vom Rohstoff zum Wertstoff

Moderne Trockenbausysteme von RIGIPS – zeitgemäß und nachhaltig produziert

Wie kaum eine andere Bauweise eignet sich der moderne Trockenbau für das „Bauen von morgen“ mit all seinen Herausforderungen. Ganz gleich, ob in privat genutzten Gebäuden oder gewerblichen und öffentlichen Bauten, mit flexiblen, wirtschaftlichen und baubiologisch empfohlenen Trockenbausystemen von RIGIPS entstehen Räume fürs Wohnen, Arbeiten und Leben, die höchsten Ansprüchen gerecht werden. 

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Naturgips Motiv Katzenstein

Naturgips - Ein Baustoff mit Zukunft!

Die Basis dafür ist: Gips – ein seit Jahrtausenden bewährtes Baumaterial. Dabei nutzt RIGIPS drei Ressourcen, um an den wertvollen und hochwertigen Rohstoff zu gelangen:

  • Gips aus natürlichen Gipsvorkommen wie sie etwa in Südniedersachsen, in Nordhessen sowie in Teilen Frankens und Baden-Württemberg zu finden sind.
  • REA-Gips, der im Zuge der Kohleverstromung als Nebenprodukt bei der industriellen Rauchgasentschwefelung entsteht.
  • Recycling-Gips, den RIGIPS an seinem Fertigungsstandort in Gelsenkirchen-Scholven wiederaufbereitet und dem Produktionsprozess erneut zuführt.

Diese drei Säulen gewährleisten die Entwicklung und den Einsatz hochleistungsfähiger Gipskartonplatten, Gipsfaserplatten sowie verschiedenster Spezialplatten mit besonderen Eigenschaften zum Beispiel beim Brand-, Schall- oder Feuchteschutz.

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Trockenbau-Objekt: Seniorenwohnen Wildburg, Vallendar

Trockenbau-Objekt: Seniorenwohnen Wildburg, Vallendar - Sieger in der Kategorie Wohnbau bei der 13. Rigips Trophy

Vor allem die Aufbereitung von Recycling-Gips konnte in den vergangenen Jahren immer weiter verbessert und sein Anteil am Produktionsvolumen konsequent gesteigert werden. Je nach Plattenart kommen heute bis zu 40 Prozent Recycling-Gips zum Einsatz. Unter anderem mit seinem „EASY ECO“-Programm führt RIGIPS diesen Weg konsequent fort und positioniert sich als Pionier beim Schließen von Wertstoffkreisläufen.

Der REA-Gips schwindet

Bei der Sicherung der Rohstoffversorgung müssen jedoch alle drei Gipsquellen im Blick behalten werden. Und hier ergibt sich insbesondere beim REA-Gips ein zunehmendes Problem. Denn mit dem beschlossenen Aus der Kohleverstromung bis spätestens 2038 beziehungsweise optional schon bis 2030 schrumpft der Anteil des zur Verfügung stehenden REA-Gips kontinuierlich. Dadurch ergibt sich in naher Zukunft eine Versorgungslücke, wie es unter anderem eine umfangreiche, vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz beauftragte Studie belegt.

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Grafik Gips-Rohstoff-Mix
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Grafik 2 zu Rohstoff-Mix (vorgezogener Kohleausstieg)

Gips-Rohstoff-Mix in Deutschland 2020-2024 und die zu erwartende Versorgungslücke in unterschiedlichen Szenarien. Quelle: BV Gipsindustrie

Da das sortenreine Recycling von Rückbaumaterial irgendwann an seine natürlichen Grenzen stößt, muss diese Rohstofflücke zwingend durch den verstärkten Abbau von natürlichen Gipsvorkommen geschlossen werden. Anders wären zum Beispiel die ambitionierten Neubauziele im Wohnungsbau – zusätzlich sollen 400.000 zusätzliche Wohnungen im Jahr entstehen – kaum zu realisieren.

Nachhaltige, umweltverträgliche Entwicklung hochwertiger Abbauflächen

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Naturgips Weide mit Pflanzen

Mindestens ebenso wichtig wie die möglichst naturschützende Nutzung bestehender und neuer Abbauflächen für Naturgips ist deren anschließende Renaturierung. Hier hat RIGIPS zusammen mit seiner Schwestergesellschaft Saint-Gobain Formula in den vergangenen Jahren einen immensen Erfahrungsschatz aufbauen können. Die Möglichkeiten und Chancen, die sich aus der Renaturierung und Entwicklung ehemaliger Abbaugebiete ergeben, wurden und werden aktuell von diversen Studien untersucht. Im Sommerhalbjahr 2023 hat beispielsweise ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Bayreuth Gipssteinbrüche in ganz Deutschland untersucht (zu den Interviews...), um herauszufinden, wie sich die Gewinnung von Gips auf die hiesige Pflanzenwelt auswirkt. Mit beeindruckenden Ergebnissen: In sogenannten Abbaufolgelandschaften konnten beinahe doppelt so viele Pflanzenarten gefunden werden wie in den angrenzenden Flächen. Vor allem Steinbruchflächen, die renaturiert, also nicht aktiv bepflanzt, sondern einer natürlichen Entwicklung überlassen wurden, waren artenreich und Standort für viele gefährdete Pflanzenarten.

Die Studien zeigen, dass mit einer professionellen Renaturierung das „Habitat-Potenzial“ optimal genutzt werden kann. So können gleichermaßen die Strukturvielfalt, die Biotopvielfalt sowie die Artenvielfalt gesteigert werden. Oder auf den Punkt gebracht: Andernorts bereits vom Aussterben bedrohte Tierarten, wie etwa die Geburtshelferkröte, finden in renaturierten Abbauflächen optimale Bedingungen.

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Naturgips Kröte
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Naturgips Falter

Ob Bläuling oder Gelbbauchunke: Ein genaues Flora- und Fauna-Monitoring in aktiven und ehemaligen Abbaugebieten bildet die Grundlage für nachhaltige Renaturierungskonzepte. Fotos: SAINT-GOBAIN RIGIPS GmbH  

Aus der Renaturierung von Steinbrüchen ergeben sich somit zahlreiche Chancen und Impulse, neue und einzigartige Biotope entstehen zu lassen. Insbesondere das Zulassen von Sukzession, also der natürlichen Abfolge charakteristischer Lebensgemeinschaften ohne menschliche, an ökonomischen Zwecken orientierte Einflussnahme, führt dazu, dass sich Steinbrüche zu kleinen Biodiversitäts-Hotspots entwickeln können. Sie werden so zu Refugien für spezialisierte und gefährdete Arten.

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Naturgips Motiv Krater mit ein wenig Wasser
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Naturgips Motiv Krater mit viel Wasser

Vom Abbaugebiet zum Biotop: Aus der Renaturierung von Gipssteinbrüchen ergeben sich zahlreiche Chancen und Impulse, neue und einzigartige Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstehen zu lassen. Fotos: SAINT-GOBAIN RIGIPS GmbH

Mit tierischer Unterstützung – Artenschutz in Steinbrüchen

Um die Natur bei der Schaffung dieser einzigartigen Lebensräume und Biotope bestmöglich zu unterstützen, setzt RIGIPS auf verschiedene Maßnahmen – unter anderem auch auf tierische Hilfe von einer echten „Spürnase“!

An sich ist es ein naheliegender Gedanke: Eine Nase, die im Wald verborgene Trüffel erschnüffeln kann, oder bei der Sicherheitskontrolle am Flughafen nach gefährlichen Stoffen sucht, muss über eine sensible Sensorik verfügen. Eine Sensibilität, die auch im Naturschutz genutzt werden kann und sollte. Entsprechend werden seit einigen Jahren immer mehr Artenspür- und Naturschutzhunde ausgebildet. Diese können zum Beispiel frühzeitig gefährliche Käferschädlinge aufspüren und so dafür sorgen, dass entsprechende Wald-„Quarantänemaßnahmen“ eingeleitet werden können. Darüber hinaus können sie aber auch aktiv zum Schutz bedrohter oder sich wieder ansiedelnder Tierarten beitragen.

Eine Aufgabe, die bei RIGIPS bald „Heliix“ übernimmt – eine Nova-Scotia-Duck-Tolling-Retriever-Hündin, die aktuell zum Arterkennungsspürhund© ausgebildet wird und dann gemeinsam mit Biologinnen und Biologen das Flora- und Fauna-Monitoring in den von RIGIPS genutzten Abbau- und Renaturierungsgebieten übernimmt. Konkret kann Heliix beispielsweise bei der Suche und dem Nachweis sich wiederansiedelnder Zauneidechsen oder bestimmter Amphibien wie der bereits erwähnten Geburtshelferkröte oder der Gelbbauchunke helfen.

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Naturgips Motiv Hündin Heliix
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Naturgips Motiv Hündin Heliix schnuppert

Die etwas andere Auszubildende bei RIGIPS: Die Retriever-Dame Heliix wird derzeit zum ersten Artenspür- und Biodiversitätshund Deutschlands mit dem „Spezialgebiet Steinbrüche“ ausgebildet. Foto (li.): Saint-Gobain Formula GmbH, Foto (re.): SAINT-GOBAIN RIGIPS GmbH

Nach Abschluss der Ausbildung werden die Fähigkeiten von Hundedame Heliix auch für Forschungsprojekte wie das GiBBS-Projekt des Berliner Instituts für Ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) von elementarer Bedeutung sein. Dieses untersucht, wie das Lebensraumpotenzial von Gewinnungsstätten durch ein systematisches Biodiversitätsmanagement noch besser genutzt werden kann. Hierbei spielen sowohl Artenschutzmaßnahmen im aktiven Abbau als auch eine naturschutzfachliche Nachnutzung eine wichtige Rolle. Um die Qualität von Maßnahmen bewerten zu können, ist es essenziell, ein entsprechendes Monitoring durchzuführen. Da es im Naturschutz verschiedene Methoden gibt, um beispielsweise Amphibien nachzuweisen, wird im derzeitigen Forschungsprojekt des IÖW auch untersucht, welche Methoden gute Ergebnisse liefern, dabei aber schnell und einfach durchführbar sind. In Zukunft könnten hierbei professionelle Spürhunde wie Heliix Qualität und Effizienz der Untersuchungen verbessern.