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Einbruchhemmende Trockenbau-Konstruktionen

Geprüfte Sicherheit von RIGIPS

„Die Wohnung ist unverletzlich.“, so steht es im Artikel 13 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Doch nicht nur die Wohnung, sondern auch öffentliche oder private Räume werden immer wieder von Einbrechern heimgesucht. Darüber hinaus stellt der Einbruch in ein Gebäude oder einzelne Räume gemäß § 243 StGB eine besonders schwere Form des Diebstahls dar. Auch wenn die Zahl an Wohnungseinbrüchen in den letzten Jahren stetig gesunken ist, gibt es keinen Grund, den Einbruchschutz zu vernachlässigen.

Neben dem eigentlichen Diebstahl von Wertgegenständen verursachen die Täter häufig auch Sachschäden, deren Gesamtsumme jährlich viele hundert Millionen Euro beträgt. Um solch unliebsamen Besuch möglichst fernzuhalten, kommt den vorbeugenden Maßnahmen zum Einbruchschutz eine besondere Bedeutung zu.

Neben technischer Ausrüstung, die der Objektüberwachung oder Abschreckung dient, fordern Experten und Versicherer deshalb vermehrt den Einsatz von Baukonstruktionen, die Einbruchsversuchen möglichst lange widerstehen. Geprüfte Trockenbausysteme bieten hier einen gleichermaßen verlässlichen wie wirtschaftlich zu realisierenden Schutz.
 

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Bildfolge der Integrierung von einbruchshemmendem Trockenbau

Die einbruchhemmenden Eigenschaften von Bauelementen werden nach der europäischen Basisnorm DIN EN 1627 Türen, Fenster, Vorhangfassaden, Gitterelemente und Abschlüsse – Einbruchhemmung – Anforderungen und Klassifizierung geprüft und klassifiziert. Sie beschreibt deren einbruchhemmende Eigenschaften. Für Bauteile, in die diese Elemente eingesetzt werden, gibt es bisher keine eigene Prüfnorm. Einige Prüfstellen prüfen jedoch auch Wandbauteile in Anlehnung an die DIN EN 1627, klassifizieren dann aber teils nach eigenen Kriterien, sodass es hinsichtlich der Einbruchhemmung von Bauteilen unterschiedliche Klassifizierungen gibt, die nicht ohne weiteres miteinander gleichgesetzt werden können.

Bis zum Jahre 2011 wurden die einbruchhemmenden Eigenschaften von Bauteilen in Deutschland mit der Abkürzung „WK“ für „Widerstandsklasse“ beschrieben. Mit der Einführung der aktuell gültigen Fassung der europäischen Normenreihe wurden auch die Bezeichnungen vereinheitlicht. Während der englische Begriff „resistance class“ in der deutschen Fassung mit „Widerstandsklasse“ übersetzt wird, wird die Kurzbezeichnung der Klassifizierung „RC“ jetzt auch in der deutschen Übersetzung verwendet und nicht mehr wie früher in „WK“ übersetzt.

Die Widerstandsklassen nach DIN EN 1627

Bei der Festlegung eines Verfahrens zur Klassifizierung einbruchhemmender Bauprodukte wurden die von Einbrechern angewendeten Angriffsmethoden und die Kriminalstatistiken der europäischen Länder berücksichtigt. Häufig benutzte Werkzeuge wurden den verschiedenen Klassen zugeordnet und in Werkzeugsätze eingruppiert. Die in der DIN EN 1627 aufgeführten Widerstandsklassen sollen das Vorgehen von Gelegenheitstätern aber auch das von erfahrenen und professionell vorgehenden Tätern widerspiegeln. Die einzelnen Widerstandsklassen haben jedoch kein linear ansteigendes Sicherheitsniveau; der deutlichste Schritt zwischen den Klassen RC 3 und RC 4 stellt einen Wechsel zwischen den beiden Tätergruppen dar.

Die Widerstandsklassen RC 1 bis RC 3 berücksichtigen Einbruchversuche, die üblicherweise von Gelegenheitstätern begangen werden, die ohne Erwartung einer bestimmten oder besonders hohen Beute eine sich ihnen bietende Gelegenheit ausnutzen. Dabei werden übermäßige Gewaltanwendung, Lärm und unnötiges Risiko vermieden. Die verwendeten Werkzeuge sind übliche Handwerkzeuge. Da das Risiko entdeckt zu werden für den Einbrecher von Minute zu Minute steigt, führt ein hinreichender Widerstandsgrad oftmals zum Abbruch des Einbruchversuchs.

Die Widerstandsklassen RC 4 bis RC 6 berücksichtigen erfahrene und professionell vorgehende Einbrecher, die ein konkretes Ziel verfolgen und genaue Informationen über die zu erwartende Beute haben. Hier kann von organisierter Kriminalität ausgegangen werden, denn diese Einbrüche sind üblicherweise vorausgeplant und die Täter verfügen über Informationen zu den anzugreifenden Objekten, Bauelementen und Bauarten. Lärmvermeidung spielt keine große Rolle und die Angriffsmethoden werden dem zur Verfügung stehenden Zeitfenster angepasst.

Widerstandsklasse Angriffsmethoden (Auszug aus DIN EN 1627:2011-09; Tabelle C.1)
RC 1 Der Gelegenheitseinbrecher versucht mit Hilfe einfacher kleiner Werkzeuge und körperlicher Gewalt, z.B. Treten oder Schulterstoß, Zutritt zu erlangen. Er nutzt sich ihm bietende Gelegenheiten aus, verfügt über keine speziellen Informationen zum Widerstandsgrad des Bauteils oder die zu erwartende Beute. Der Einbrecher hat wenig Zeit, vermeidet Lärm und ist nur in geringem Maße zum Risiko bereit.
RC 2 Der Gelegenheitseinbrecher versucht zusätzlich, mit Hilfe einfacher Werkzeuge wie z.B. Schraubendreher oder Zange, Zutritt zu erlangen. Er nutzt Gelegenheiten aus und verfügt nur über geringfügige Informationen über den wahrscheinlichen Widerstandsgrad des Bauteils oder die zu erwartende Beute.
RC 3 Durch den Einsatz eines Kuhfußes hat der Einbrecher die Möglichkeit, mehr Kraft auszuüben. Er verfügt über einige spezielle Informationen über den möglichen Widerstandsgrad des Bauteils und die wahrscheinliche Beute. Der Einbrecher ist bedingt zum Risiko bereit und muss sowohl Zeit als auch Lärm berücksichtigen.
RC 4 Der erfahrene Einbrecher nutzt zusätzlich einen schweren Hammer, Axt, Stemmeisen oder einen Akkuschrauber. Er erwartet eine angemessene Beute und ist vermutlich entschlossen, sich Zutritt zu verschaffen. Ferner ist er weniger beunruhigt in Bezug auf den durch ihn entstehenden Lärm und ist bereit, ein höheres Risiko einzugehen.
RC 5 Der sehr erfahrene Einbrecher nutzt zusätzlich Elektrowerkzeuge, z.B. Bohrer, Loch- und Stichsäge und einen kleinen Winkelschleifer. Er erwartet eine angemessene Beute, ist entschlossen, sich Zutritt zu verschaffen und gut organisiert. Er ist kaum beunruhigt in Bezug auf den durch ihn entstehenden Lärm und ist bereit, ein hohes Risiko einzugehen.
RC 6 Der sehr erfahrene Einbrecher nutzt zusätzlich Spalthämmer, leistungsstarke Elektrowerkzeuge, z.B. Bohrer, Sägen und einen großen Winkelschleifer. Er erwartet eine entsprechend große Beute, ist entschlossen, sich Zutritt zu verschaffen und sehr gut organisiert.

Tabelle: Zu erwartende Angriffsmethoden und -zeiten

Bei der Festlegung eines Verfahrens zur Klassifizierung einbruchhemmender Bauprodukte wurden die von Einbrechern angewendeten Angriffsmethoden und die Kriminalstatistiken der europäischen Länder berücksichtigt. Häufig benutzte Werkzeuge wurden den verschiedenen Klassen zugeordnet und in Werkzeugsätze eingruppiert. Die in der DIN EN 1627 aufgeführten Widerstandsklassen sollen das Vorgehen von Gelegenheitstätern aber auch das von erfahrenen und professionell vorgehenden Tätern widerspiegeln. Die einzelnen Widerstandsklassen haben jedoch kein linear ansteigendes Sicherheitsniveau; der deutlichste Schritt zwischen den Klassen RC 3 und RC 4 stellt einen Wechsel zwischen den beiden Tätergruppen dar.

Die Widerstandsklassen RC 1 bis RC 3 berücksichtigen Einbruchversuche, die üblicherweise von Gelegenheitstätern begangen werden, die ohne Erwartung einer bestimmten oder besonders hohen Beute eine sich ihnen bietende Gelegenheit ausnutzen. Dabei werden übermäßige Gewaltanwendung, Lärm und unnötiges Risiko vermieden. Die verwendeten Werkzeuge sind übliche Handwerkzeuge. Da das Risiko entdeckt zu werden für den Einbrecher von Minute zu Minute steigt, führt ein hinreichender Widerstandsgrad oftmals zum Abbruch des Einbruchversuchs.

Die Widerstandsklassen RC 4 bis RC 6 berücksichtigen erfahrene und professionell vorgehende Einbrecher, die ein konkretes Ziel verfolgen und genaue Informationen über die zu erwartende Beute haben. Hier kann von organisierter Kriminalität ausgegangen werden, denn diese Einbrüche sind üblicherweise vorausgeplant und die Täter verfügen über Informationen zu den anzugreifenden Objekten, Bauelementen und Bauarten. Lärmvermeidung spielt keine große Rolle und die Angriffsmethoden werden dem zur Verfügung stehenden Zeitfenster angepasst.

Die drei Prüfkriterien der Einbruchsicherheit

Die Prüfnorm DIN EN 1628 Prüfverfahren, Ermittlung der Widerstandsfähigkeit unter statischer Belastung ist auf die Prüfung von Bauelementen, nicht jedoch auf die Bauteile selbst ausgerichtet. Dennoch können die Prüfanforderungen entsprechend auch auf Trockenbaukonstruktionen übertragen werden. Für die Prüfung wird das zu prüfende Bauteil in einen Prüfrahmen eingebaut und mittels eines Druckstempels an verschiedenen Punkten auf Druck beansprucht. Bei einer Metallständerwand sind das grundsätzlich die Verankerungspunkte am Baukörper, es können aber auch Stellen zwischen oder auf den Profilen geprüft werden. Die Prüflast ist dabei abhängig von der zu erreichenden Widerstandsklasse.

Mit der Prüfnorm DIN EN 1629 Prüfverfahren, Ermittlung der Widerstandsfähigkeit unter dynamischer Belastung sollen körperliche Angriffe (z. B. Schulterstöße, Fußtritte) ohne Einsatz von Werkzeugen simuliert werden. Ebenso wie bei der statischen Prüfung wird hierzu das zu prüfende Bauteil in einen Prüfrahmen eingebaut, dann jedoch mittels einer Pendelstoßvorrichtung stoßartig belastet. Die Stoßbelastungen sind einmal auf jede Ecke und dreimal auf die Mitte des Probekörpers aufzubringen. Der Probekörper darf während dieser Stoßbelastungen nicht versagen. Die Pendelstoßvorrichtung besteht aus einem an einem Seil aufgehängten Zwillingsreifen mit einer Gesamtmasse von 50 kg. Die Fallhöhe [h] ist dabei abhängig von der zu erreichenden Widerstandsklasse.

Die Prüfnorm DIN EN 1630 Prüfverfahren, Ermittlung der Widerstandsfähigkeit gegen manuelle Einbruchversuche stellt den größten Praxisbezug dar. In Abhängigkeit von der zu erreichenden Widerstandsklasse stehen dem Einbrecher verschiedene Werkzeuge zur Verfügung, die von den in Tabelle 2 beschriebenen Tätergruppen üblicherweise genutzt werden. Vor der eigentlichen Prüfung werden Vorprüfungen durchgeführt, um mögliche Schwachstellen des Bauteils zu ermitteln. Diese Prüfungen dürfen an beliebigen Stellen mit beliebigen Werkzeugen des vorgesehenen Werkzeugsatzes durchgeführt werden. In der anschließenden Hauptprüfung wird der Einbruchversuch im Bereich der vermeintlichen Schwachstelle des Bauteils durchgeführt. Die Prüfung gilt dann als bestanden, wenn es dem Prüfer nicht gelingt, eine durchgangsfähige Öffnung mit definierten Maßen herzustellen.

Einbruchhemmende Trockenbausysteme

Eine einbruchhemmende Bauweise ist mit im System geprüften und zugelassenen Trockenbauprodukten einfach und wirtschaftlich möglich. Hersteller RIGIPS hat seine einbruchhemmenden Systeme im Planungskompendium „Planen und Bauen“ gesondert gekennzeichnet. Für einbruchhemmende Wandkonstruktionen eignen sich demnach grundsätzlich spezielle Hartgipsplatten, wie z. B. „Rigips Die Harte“, „Rigips Habito“ oder auch die besonders robusten Gipsfaserplatten „Rigidur H“.

Systeme mit zusätzlichen Stahlblecheinlagen

Rigips Metallständerwände können mit zusätzlichen Stahlblecheinlagen versehen werden und erfüllen dadurch Anforderungen an einbruchhemmende Bauteile. Diese Systeme wurden an einer Prüfstelle auf ihre einbruchhemmenden Eigenschaften hin getestet und entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit klassifiziert:

Für Wandkonstruktionen und Anschlussdetails mit einer zusätzlichen Stahlblecheinlage je Wandseite liegt mit der gutachterlichen Stellungnahme Nr. 16-004382-PR04 ein Nachweisdokument für die Widerstandsklasse RC 2 vor.

Prüfzeugnis System-Nr. EW13DH anfordern!

Prüfzeugnis System-Nr. EW13RH anfordern!

Für Wandkonstruktionen und Anschlussdetails mit zwei zusätzlichen Stahlblecheinlagen je Wandseite liegt mit der gutachterlichen Stellungnahme Nr. 16-004382-PR03 ein Nachweisdokument für die Widerstandsklasse RC 3 vor.

Prüfzeugnis System-Nr. EW14DH anfordern!

Prüfzeugnis System-Nr. EW14RH anfordern!

Systeme mit Rigips Habito

Rigips Metallständerwände, die mit der massiven „Rigips Habito“-Platte beplankt werden, können mit nur geringen Zusatzmaßnahmen sogar ohne zusätzliche Stahlblecheinlagen die Anforderungen an einbruchhemmende Bauteile erfüllen. Der Vorteil: Sowohl der Montageaufwand als auch die Kosten für die Stahlblecheinlagen entfallen. Diese Systeme wurden ebenfalls an einer Prüfstelle auf ihre einbruchhemmenden Eigenschaften hin getestet und entsprechend ihrer Leistungsfähigkeit klassifiziert:

Für Wandkonstruktionen mit Rigips Habito und dem regulären Profilabstand von 625 mm liegt mit dem Übereinstimmungszertifikat Nr. TT-254/2023 ein Nachweisdokument für die Widerstandsklasse RC 2 vor.

Prüfzeugnis System-Nr. EW12HA anfordern!

Für Wandkonstruktionen mit Rigips Habito und einem reduzierten Profilabstand von 312,5 mm liegt mit dem Übereinstimmungszertifikat Nr. TT-255/2023 ein Nachweisdokument für die Widerstandsklasse RC 3 vor.

Prüfzeugnis System-Nr. EW12HA anfordern!

Für Doppelständerwandkonstruktionen mit Rigips Habito und einem reduzierten Profilabstand von 312,5 mm, einer zusätzlichen Stahlblechtafel und einer Baustahlmatte im Profilzwischenraum liegt ein Nachweisdokument für die Widerstandsklasse RC 4 vor.

Prüfzeugnis System-Nr. EW23HA anfordern!