Düsseldorf / Siegsdorf – Großformatige Verglasungen und ein elliptischer Grundriss prägen das Erscheinungsbild und das Raumerlebnis eines modernen Firmengebäudes im oberbayerischen Siegsdorf. Da es zum einen als Betriebskantine und zum anderen als Konferenzzentrum genutzt wird, stellten die Planer hohe Anforderungen an die Akustik und den Trockenbau, für den die Akustikbau Heinrich & Sick GmbH die Verantwortung übernahm. „Schon in der Vergabephase wurde seitens der Architekten und des Bauherrn auf die Notwendigkeit absolut hochwertig ausgeführter Trockenbaukonstruktionen hingewiesen“, erinnert sich Geschäftsführer Alois Heinrich. „Entsprechend engagiert haben wir uns den Herausforderungen gestellt.“ Und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Ein elliptischer Grundriss und eine Glas-/Aluminiumfassade mit raumhohen Elementen prägen den Neubau, der von einem Maschinenbauunternehmen als Betriebskantine und Konferenzzentrum genutzt wird.
Der Grundriss des modernen Gebäudes weist ein Grundachsmaß von circa 26 x 34 Metern auf. Die Gebäudehöhe beträgt neun Meter. Im Erdgeschoss sind Kantine und Küche untergebracht, im Obergeschoss mit einem integrierten Lichthof finden sich Konferenz- und Büroräume. Das Kellergeschoss wird als Lager- und Technikfläche genutzt. Die Pfosten/Riegel-Fassade des Gebäudes ist komplett aus Aluminium und Glas hergestellt und sorgt für maximalen Lichteinfall.
Keine Angst vor Streiflicht
„Unter anderem das viele Tageslicht sorgt für eine sehr transparente und freundliche Atmosphäre in den Konferenzräumen und vor allem in dem rund 335 m2 großen Speisesaal. Hier fällt Tageslicht von außen ein, aber auch über einen ebenfalls elliptischen Innenhof im Obergeschoss“, erläutert Alois Heinrich. Diese besonderen Lichtverhältnisse und die dauernde Gefahr von Streiflicht hätten höchste Sorgfalt sowohl bei der Oberflächenbehandlung als auch bei der Ausführung von Kanten und Anschlüssen gefordert. „Wir haben hier deshalb auf die ,Rigips 4PRO’-Spezialgipsplatte gesetzt. Dank ihrer speziellen Kantenform konnten wir die geforderten Q 3-Oberflächen besonders zuverlässig und mit vergleichsweise wenig Aufwand sicherstellen.“

Aufgrund der besonderen Lichtverhältnisse in vielen Räumen, wurde großes Augenmerk auf die Oberflächenqualität gelegt. Eine wesentliche Erleichterung beim Erreichen der geforderten Q 3-Oberflächen stellte die Spezialgipsplatte „Rigips 4PRO“ mit ihren vier abgeflachten Kanten dar.
Die Besonderheit der „Rigips 4PRO“ liegt in der werkseitigen Abflachung ihrer vier Kanten. Dadurch kann auf ein zusätzliches Anfasen der Kanten verzichtet werden. Zudem ergibt sich ein erheblicher Zeitvorteil beim Finish der Oberflächen beziehungsweise beim Ausziehen der Fugen. Gleichzeitig ermöglicht die flache Kantenform der Spezialgipsplatte eine deutlich effizientere Verspachtelung. Bis zu 45 Prozent weniger Spachtelmasse werden benötigt. Die Platten bieten darüber hinaus mehr Sicherheit bei der Verarbeitung, denn die Stöße der
„Rigips 4PRO“ können optimal verstärkt werden und erreichen somit eine hohe Zugfestigkeit in der Fuge.
Runde Abschlüsse und Lichtvouten
Unter der Rohdecke sollten in diesem Neubau haustechnische Installationen in hoher Dichte ihren Platz finden. Deshalb entschied sich das Ausbauteam für den Einsatz einer vergleichsweise hohen Anzahl von Weitspannträgern. An ihnen wurden Abhänger für die eigentliche Unterkonstruktion einer zwischen 500 und 650 mm tief abgehängten Sichtdecke befestigt. „In den Kantinenbereichen sowie in den Konferenzräumen und den Bürofluren haben wir eine Akustikdecke aus ,Rigitone Activ’Air’-Platten mit Lochmuster 8/18 und schwarzem Akustikvlies erstellt.“

Unter der Rohdecke sollten in diesem Neubau haustechnische Installationen in hoher Dichte ihren Platz finden. Deshalb entschied sich das Ausbauteam für den Einsatz einer vergleichsweise hohen Anzahl von Weitspannträgern. An ihnen wurden Abhänger für die eigentliche Unterkonstruktion einer zwischen 500 und 650 mm tief abgehängten Sichtdecke befestigt.
„Glatt und rund“ wünschten sich die Architekten den Anschluss der Deckenflächen an die Außenwandkonstruktion sowie die Lichtvoutenausbildung. Die abgehängten Sichtdecken wurden dazu parallel zur Fassade an den Fronten senkrecht mit „Rigips Bauplatten RB” geschlossen. Anschließend wurden flexible Eckschutzschienen ellipsenförmig eingespachtelt. Ohne Knicke oder Ecken gelang es in mehreren Spachtelgängen die gewünschte Rundung der Deckenabkofferungen zu erstellen. „Ähnlich gingen wir bei der Ausführung von Lichtvouten aus Gipskartonstreifen vor“, so Alois Heinrich. „Komplex umzusetzen war der Anschluss der Decken an die Außenfassade, auch aufgrund diverserer Höhensprünge und Abkantungen. Zeitaufwändig gestaltete sich zudem die Auswechslung der Unterkonstruktion für die Montage der vielen Leuchten und runden Revisionsklappen.“
Feuchtraumkonformer Ausbau in den Küchenbereichen
Die Decken über einem überdachten Außenbereich sowie die Wände und Decken in der Küche wurden komplett gemäß den bestehenden Anforderungen für Feuchträume konstruiert. Die Unterkonstruktion wurde hierzu aus korrosionsgeschützten Rigips-Profilen in „C3 hoch“-Qualität erstellt. Die Beplankung erfolgte mit „Rigips Glasroc H“ *, einer vliesarmierten, stark hydrophobierten Spezialgipsplatte nach EN 15283-1, die dem Typ GM-FH1 mit stark reduzierter Wasseraufnahme entspricht. „Verspachtelt wurde im System mit der ebenfalls hydrophobierten ,Rigips VARIO H’-Spachtelmasse. Ihr Vorteil: Der Spachtel bindet wesentlich schneller ab als vergleichbare Wettbewerbsprodukte, was bedeutet, dass die jeweiligen Folgearbeiten schneller angegangen werden konnten. Ein spürbarer Beitrag zu einem raschen Baustellenfortschritt“, erklärt Alois Heinrich.
Das Gerade im Runden
Die elliptische Form des Baukörpers erforderte nicht nur an den Randbereichen der Decken und im Bereich der Lichtvouten ein äußerst maßgenaues Arbeiten und handwerkliches Können, sondern wirkte sich auch auf viele weitere Details aus. So mussten etwa in den geschwungenen Wänden, die die Konferenz- und Büroräume im Obergeschoss vom Flur und dem verglasten Innenhof trennen, die Türlaibungen parallel zueinander erstellt werden, was den Trockenbauprofis einiges an Geschick abverlangte. „Wir haben zunächst eine Türöffnung als Muster erstellt und uns die Zustimmung der Bauleitung eingeholt. Die Lösung für dieses ,gerade’ Bauteil im ,runden’ Baukörper besteht aus einem keilförmigem Holz in Laibungstiefe. Durch dieses Holzstück wird die Ellipsenform der Wände so ausgeglichen, dass die Türen im rechten Winkel zur Ganglinie gesetzt werden konnten“, erklärt Trockenbauprofi Alois Heinrich.

In den Wänden, die die Konferenz- und Büroräume im Obergeschoss vom Flurbereich und dem verglasten Innenhof trennen, mussten die Türlaibungen parallel zueinander erstellt werden, was den Trockenbauprofis einiges an Geschick abverlangte. „Die Lösung für dieses ,gerade’ Bauteil im ,runden’ Baukörper besteht aus einem keilförmigem Holz in Laibungstiefe. Durch dieses Holzstück wird die Ellipsenform der Wände so ausgeglichen, dass die Türen im rechten Winkel zur Ganglinie gesetzt werden konnten“, erklärt Trockenbauprofi Alois Heinrich.
Durch das handwerkliche Können des Ausbauteams sind Kantinen- und Konferenzräume entstanden, die mit perfekten Oberflächen „glänzen“. Eine ansprechende Atmosphäre schaffen die interessante Ausleuchtung und dezente farbige und gestalterische Akzente. „Ich denke, die Forderung nach hochwertig ausgeführten Trockenbaukonstruktionen konnten wir in diesem Objekt voll und ganz erfüllen“, ist sich daher auch Alois Heinrich sicher.
* Anmerkung: „Rigips Glasroc H“ wurde im März 2018 von der weiterentwickelten „Rigips Glasroc X“ im Feucht-raumsortiment von Rigips abgelöst. „Rigips Glasroc X“ ist eine spezielle, vliesarmierte Gipsplatte, die eine besondere Feuchtigkeits- und Schimmelresistenz aufweist. Sie zeichnet sich durch ein UV-Licht-beständiges Glasvlies aus, welches den stark hydrophobierten und mit Glasfasern verstärkten Gipskern sicher ummantelt.
Bautafel
Bauherr: Brückner Maschinenbau GmbH & Co. KG, Siegsdorf
Architekten: Grudziecka + Itermann Architekten, München, Ewa Grudziecka, Johannes Itermann, Roman Grudziecki
Lichtplanung: LichtKunstLicht AG, Bonn
Statik: Haumann + Fuchs Ingenieure AG, Traunstein
Ausbaubetrieb: Akustikbau Heinrich & Sick GmbH, Frasdorf
Technische Beratung Trockenbausysteme: Martin Fischer, Saint-Gobain Rigips GmbH