Düsseldorf / Gelsenkirchen – Wie kaum ein anderer Baustoff erfüllen Gips und aus ihm hergestellte Gipsplatten die Forderungen nach nachhaltigem Bauen. Durch spezialisierte Rückbau- und Recyclingunternehmen können Gipsbaustoffe am Ende des Lebenszyklus eines Gebäudes wieder zu einem vollwertig nutzbaren Rohstoff aufbereitet werden. Damit entspricht der Baustoff Gips in besonderem Maße der Forderung des deutschen Kreislaufwirtschaftsgesetzes, das unter anderem eine möglichst umfassende Wiederverwertung von Rohstoffen vorsieht. Mit dem Start einer hochmodernen Dosier- und Zuführanlage am Werksstandort Gelsenkirchen-Scholven setzt Rigips nun ein Zeichen im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie. Am 13. Juli 2017 wurde die Anlage als erste ihrer Art in Nordrhein-Westfalen feierlich eröffnet. „Wir werden damit dem Nachhaltigkeitsgedanken und unserer Verantwortung gerecht, als führender Anbieter für zukunftsweisende Lösungen zu sorgen“, erklärte Werner Hansmann, Vorsitzender der Rigips-Geschäftsführung, in seiner Begrüßungsrede.

Feierten gemeinsam den offiziellen Start der neuen Rigips-Wiederverwertungsanlage in Gelsenkirchen-Scholven: (v. r.) Werksleiter Eckhard Kroll, Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski, Werner Hansmann, Vorsitzender der Rigips-Geschäftsführung, und Stadtrat Dr. Christopher Schmitt.
Für seine hochwertigen und baubiologisch empfohlenen Gipsprodukte nutzt Rigips in der Fertigung neben Naturgips auch den sogenannten REA-Gips, der als industrielles Nebenprodukt gewonnen wird. Bereits als erstes Unternehmen in Deutschland hatte Rigips die Technologie zur Verwertung von REA-Gips entwickelt und so dazu beigetragen, dass dieser als Rohstoff verwertet werden kann. Mit der jetzt in Betrieb genommenen, neuen Anlage in Gelsenkirchen ergänzt man die Rohstoffversorgung nun um eine dritte, besonders nachhaltige Säule, erläuterte Werner Hansmann. „Die Basis für die neue Anlage bildet ein umfassendes technologisches und logistisches Konzept, das wir zusammen mit unseren externen Recyclingpartnern entwickelt haben, um die großen Potenziale der Rückgewinnung von Gipswertstoffen ausschöpfen zu können. Rigips übernimmt mit dem Start der Anlage eine Vorreiterrolle für die gesamte Trockenbaubranche. Als erster Hersteller sind wir in NRW nun in der Lage, den Gedanken ‚Von Gips zu Gips’ umzusetzen. Wir decken damit den kompletten Produktlebenszyklus ab – von der Rohstoffgewinnung über die Produktion und den Einbau bis hin zum Rückbau und zum Recycling.“
Schonung von Umwelt und Ressourcen
Eckhard Kroll, der als Werksleiter für den Bau der hochmodernen Rigips-Anlage verantwortlich war, hob im Rahmen der Eröffnung noch einmal die Bedeutung des sehr umfassenden Recyclingkonzeptes hervor. „Umwelt und Ressourcen werden durch den von Rigips aufgesetzten Prozess gleich in mehrfacher Hinsicht geschont. Durch die Wiederverwertung von aufbereiteten Gipsmaterialien als Rohstoff werden zum einen Reststoffe reduziert und die begrenzten Deponieflächen spürbar entlastet. Zum anderen steigt die Ressourceneffizienz deutlich, weil statt alternativer natürlicher oder industrieller Gipsressourcen auf Materialien zurückgegriffen werden kann, die bereits zuvor im Kreislauf genutzt wurden und zukünftig wieder als neue Rohstoffbasis eingesetzt werden.“
Andreas Bosch, als Leiter Rohstoffsicherung maßgeblich an der Initiierung des Projekts beteiligt, ergänzt: „Dank der jetzt in Betrieb genommenen innovativen Anlage können wir aus den drei zur Verfügung stehenden Rohstoffquellen nun den für unsere Produktion optimalen Mix erstellen.“

„Die Basis für die neue Anlage bildet ein umfassendes technologisches und logistisches Konzept, das wir zusammen mit unseren externen Recyclingpartnern entwickelt haben, um die großen Potenziale der Rückgewinnung von Gipswertstoffen ausschöpfen zu können. Rigips übernimmt mit dem Start der Anlage eine Vorreiterrolle für die gesamte Trockenbaubranche. Als erster Hersteller sind wir in NRW nun in der Lage, den Gedanken ‚Von Gips zu Gips’ umzusetzen“, so Werner Hansmann in seiner Begrüßungsrede.
Recyclinggips von höchster Qualität
Gemeinsam mit dem international erfahrenen Aufbereitungsunternehmen für Gipsmaterialien New West Gypsum Recycling Inc. und der deutschen Niederlassung, der New West Gypsum Recycling Germany GmbH, werden die Wertstoffe so aufbereitet, wie es den Anforderungen an ein Rohmaterial entspricht. Dem Recycling zugeführt werden sowohl bei Rückbauten anfallendes Material als auch Verschnitt aus Neubauprojekten und von weiterverarbeitenden Industriebetrieben, aktuell aus dem Gebiet Rhein/Ruhr und dem nördlichen Rheinland-Pfalz. „Daneben recyceln wir bereits seit Jahren Material, das in unserer Produktion zum Beispiel als Fehlchargen anfällt. Diese aktive Ausschussvermeidung ist bei Rigips bereits seit langer Zeit Standard“, erklärt Eckhard Kroll.
Rund zwei Jahre lang wurde an Planung und Errichtung der neuen Anlage gearbeitet. Diese erlaubt es, die Effizienz in der Nutzung des Rohstoffes Gips auf ein neues Niveau zu heben, so der Werksleiter weiter. „Die Anforderungen an Recyclinggips sind seitens des Bundesverbandes der Gipsindustrie umfassend geregelt. Wir folgen diesen Spezifikationen, haben diese allerdings qualitativ sogar noch strenger gefasst. Unser Partner bereitet den Gips gemäß dieser Regelungen auf. Dadurch sind wir in der Lage, Produkte in gewohnt höchster Qualität zu liefern, die dank des eingesetzten Recyclinggipses in besonderem Maße nachhaltig produziert werden“, so Eckhard Kroll. Das zu recycelnde Material werde bei dessen Eingang sowohl im Wertstoffsammelbetrieb als auch in der Aufbereitungsanlage der New West Gypsum Recycling Germany geprüft, sortiert und anschließend mit modernster Technik gemäß den Vorgaben in einem mehrstufigen Prozess sorgfältig aufbereitet. Dabei unterliegt es erneuten und umfassenden Qualitätskontrollen. Diese erfolgen auch wiederum anschließend im Rigips-Werk, wo neben zusätzlicher Materialoptimierungen dann die eigentliche Rückführung des Rohstoffes in den Produktionsprozess stattfindet.

Rund zwei Jahre lang wurde an Planung und Errichtung der neuen Anlage gearbeitet. Diese erlaubt es, die Ressourceneffizienz in der Nutzung des Rohstoffes Gips auf ein neues Niveau zu heben und natürliche Ressourcen zu schonen. Dem Recycling zugeführt werden sowohl bei Rückbauten anfallendes Material als auch Verschnitt aus Neubauprojekten und von weiterverarbeitenden Industriebetrieben.
Weitere Rigips-Standorte sollen folgen
Am Ende der Eröffnungszeremonie, an der unter anderem auch Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski teilnahm, skizzierte Geschäftsführer Werner Hansmann die weiteren Schritte der Rigips-Nachhaltigkeitsstrategie. „Unser nächstes Ziel ist es, auch unsere anderen Standorte mit vergleichbaren Wiederverwertungsanlagen auszustatten. Denn je weniger Transportstrecken im Rahmen der Rohstoffversorgung zu bewältigen sind, desto flexibler und nachhaltiger können wir unsere Fertigungsprozesse gestalten und desto positivere Effekte ergeben sich für die Umwelt und die Ökobilanz unserer Produkte. Nachhaltigkeit ist dabei der zentrale Aspekt für Rigips ebenso wie für die Saint-Gobain-Gruppe. Die Anlaufphase unserer neuen Anlage hier in Gelsenkirchen wird uns viele neue Erkenntnisse bringen, die wir für zukünftige Maßnahmen auch an anderen Standorten werden nutzen können.“
Weitere Informationen finden sich unter www.ri-cycling.de