
Verarbeitung von Rigidur Gipsfaserplatten an Wand, Decke und Dach
Stoßverlegung und Fugentechniken - Spachtelfuge / Klebefuge
Rigidur Gipsfaserplatten - Vorteile im Überblick
• Harte Platte schützt vor Beschädigungen der Wände bei Einbau und Nutzung
• Glatte Oberfläche spart das vollflächige Überspachteln der Wände
• Im System einlagige, tragende Konstruktionen möglich, Lastenbefestigung ohne Dübel
Alles zu Rigidur Gipsfaserplatten...
Fugentechniken
Die Rigidur Gipsfaserplatten bieten Ihnen je nach Anwendung und Verarbeitung unterschiedliche Fugentechniken: AK-Fugentechnik, Klebefugentechnik und Spachtelfugentechnik. Für besondere Anforderung an die Risssicherheit im Fugenbereich ist das Rigidur Gewebeband vorzusehen. Detaillierte Informationen über die Fugenverspachtelung entnehmen Sie dem IGG-Merkblatt Nr. 2.1 „Verspachtelung von Gipsfaserplatten - Oberflächengüten (Q1 - Q4)“.
Fugenverspachtelung
• Die Fassade muss geschlossen, der Nassestrich eingebracht und Nassputz ausgeführt sein, da anhaltende Feuchte sowohl das Trocknen der Spachtelfuge behindert, als auch Fugenquellungen hervorrufen kann.
• Feucht gewordene Rigidur-Gipsfaserplatten sollten erst nach völligem Austrocknen verspachtelt werden.
• Gussasphalt-Estrich muss vor der Verspachtelung eingebracht sein, da sonst durch die Wärmeeinwirkung Rissbildungen im Fugenbereich entstehen können.

Ausbildung von Horizontalfugen
• Sollte die Beplankung mit ganzen Platten nicht möglich sein, so sind notwendige Horizontalfugen im oberen Wandbereich anzuordnen.
• Werden bei einlagig beplankten Vorsatzschalen Horizontalfugen angeordnet, müssen diese mindestens 400 mm voneinander entfernt sein.
• Bei mehreren Beplankungslagen sind die Fugen zueinander versetzt (200 mm) anzuordnen.
• Verspachtelung der 5 - 7 mm Fugen (Spachtelfugentechnik) mit VARIO Fugenspachtel ausführen. Alternativ: Stoßfugenverlegung in Klebefugentechnik (siehe Thema Klebefugentechnik) - Für Ausbildung der Horizontalfugen bei Platten mit abgeflachter Kanten (AK) kann sowohl die Spachtelfugentechnik als auch die Klebefugentechnik verwendet werden.

Stoßverlegung
Die stumpf gestoßene Verlegung der Platten ist anwendbar, wenn die Rigidur Gipfaserplatten werkseitig oder mittels Kreissäge und Führungsschiene geschnittene Kanten aufweisen. Eine Verklebung oder Verspachtelung der ersten Plattenlage ist nicht notwendig, sofern diese durch eine weitere Beplankungslage verdeckt wird.
Verarbeitungshinweis: Bei zweilagiger Beplankung werden die Rigidur Gipsfaserplatten fugenversetzt angebracht. Bei der zweiten Lage wird eine der nachfolgend beschriebenen Fugentechniken eingesetzt.
Spachtelfuge ohne Bewehrungsstreifen
Die Platten mit einer Fugenbreite von 5 bis 7 mm verlegen und vor der Verspachtelung entstauben und vornässen.

Vorspachteln: VARIO Fugenspachtel mit Spachtel oder Glättkelle ausdrücken.
VARIO Fugenspachtel quer zur Fuge einbringen und flächenbündig abziehen. Löcher und Fehlstellen mit Fugenspachtel ausdrücken und Schraubenköpfe überspachteln.

Nachspachteln: Erst nach Aushärtung der Vorspachtelung darf weiter gearbeitet werden.
Die Nachspachtelung mit dem gleichen Fugenmaterial der Vorspachtelung aufbringen oder Rigips Fertigspachtel (ProMix Finish) verwenden.
Spachtelfuge mit Glasfaser- oder Papierbewehrungsstreifen
Die Ausführung der Spachtelfuge mit Bewehrungsstreifen bei Rigidur H-Platten mit abgeflachter Kante kann sowohl mit
• Rigips Glasfaserbewehrungsstreifen als auch mit
• Rigips Papierbewehrungsstreifen ausgeführt werden.
• Füllen der Längs- und Querfugen mit VARIO Fugenspachtel quer zur Fuge und flächenbündig abziehen.
• Bewehrungsstreifen in das Spachtelbett einlegen und anschließendes Überziehen ohne zusätzlichen Materialauftrag.
• Die Nachspachtelung erfolgt dann ebenfalls mit VARIO Fugenspachtel, alternativ mit dem ProMix Finish. Sie darf erst nach dem Trocknen der Vorspachtelung erfolgen.
Verarbeitungshinweis: Rigidur Gewebeband
In Bereichen, in denen erhöhte Spannungen zu erwarten sind (z. B. im Holzbau oder in Kombination mit mineralischen Oberflächenbeschichtungen sowie Dünnputzen gemäß Herstellerempfehlung) empfehlen wir die Verwendung des Rigidur Gewebebandes.
Klebefugentechnik
• Nur absolut gerade Plattenkanten, d.h. werkseitig geschnittene Kanten oder mit einer geführten Tauchsäge geschnittene Kanten sind in Klebefugentechnik zu verarbeiten. Für eine ein wandfreie Fugenverklebung ist ausschließlich Rigidur Fugenkleber zu verwenden.
• Die Plattenkanten von Gips- bzw. Baustaub befreien. Der Fugenkleber wird satt auf die saubere, staubfreie Stirnkante der zuerst montierten Platte auf getragen, keinesfalls auf die Unterkonstruktion.
• Die nächste Platte mit max. 1 mm Fugenspalt an die erste andrücken. Beim Zusammenpressen muss der Fugenkleber die gesamte Fuge ausfüllen.
• Überschüssiger Fugenkleber quillt aus der Fuge heraus und wird nach Aushärtung mit einem Spachtel abgestoßen.
• Der Verbrauch an Fugenkleber beträgt ca. 14 ml pro Meter Fuge.
• Für ein optisch perfektes Ergebnis werden die Schraubenköpfe und Schadstellen verspachtelt und die Klebefuge nach kompletter Aushärtung noch mit VARIO Fugenspachtel oder ProMix Finish Fertigspachtelmasse abgezogen.
In unserer Broschüre finden Sie die Anwendungen & Arbeitsschritte im Detail...
Rigips Verarbeitungsrichtlinien Wand, Decke, Dach mit Rigidur Gipsfaserplatten