Einführung: Brandschutz - Hoher Stellenwert bei Planung und Ausführung
Brände verletzen jährlich unzählige Menschen und verursachen Gebäude- und weitere Sachschäden, die allein in Deutschland mit rund vier Milliarden Euro beziffert werden und Existenzen gefährden können.
Kein Wunder, dass der Gesetzgeber Regeln und Vorgaben zur Vermeidung und Eindämmung von Bränden definiert hat.
Ein guter Brandschutz erhöht außerdem das subjektive Sicherheitsgefühl, was wiederum zum Wohlbefinden beiträgt.
Brandschutz: Die wichtigsten Anforderungen
Dem sogenannten vorbeugenden Brandschutz werden alle baulichen und organisatorischen Maßnahmen zugeordnet, die dazu beitragen, die weitere Ausbreitung eines Brandes, also von Feuer und Rauch, zu vermeiden. Zudem dient der bauliche Brandschutz dazu, Flucht- und Rettungswege im Falle eines Brandes über eine bestimmte Zeit zur Entfluchtung des Gebäudes sicherzustellen.
Was ist baulicher Brandschutz?
Aus dieser Vorgabe ergeben sich Anforderungen an
- die (Nicht-)Brennbarkeit der Baustoffe.
- die Feuerwiderstandsdauer der Konstruktion.
- die Dichtheit der Verschlüsse von Öffnungen.
- die Anordnung, Lage und Gestaltung von Rettungswegen.
Wie wird Brandschutz in der Regel realisiert?
Während Fachplaner und Architekten Rettungswege direkt bei der Planung der Gebäude mitdenken und realisieren müssen, kommt es bei den weiteren Anforderungen vor allem auf die geeignete Konstruktion und Materialauswahl an.
Für den Brandschutz bietet RIGIPS eine Reihe passender Lösungen an, die von einfachen Trennwänden und selbständige Decken mit Feuerwiderstand bis hin zu hochwertigen Brandschutzkonstruktionen wie z. B. Tragwerksbekleidungen reichen.
Für jede dieser Konstruktionen bieten wir die richtige Feuerschutzplatte oder Spezial-Brandschutzplatte an.
Bereits von Haus aus ist Gips ein wertvoller Baustoff, wenn es um Brandschutz-Belange geht. Denn: Er ist unbrennbar. Gipsplatten speichern zudem Wasser in kristalliner Form, das sich bei großer Hitze in Dampf verwandelt und über die Platte legt.
In unserem Portfolio finden Sie z. B. einfache Feuerschutzplatten aber auch weitere Gipsplatten wie etwa Rigips Die Dicke, mit der sich wirtschaftliche und leistungsfähige Brandschutzdecken- und -Wände in der Feuerwiderstandsklasse F 90 erstellen lassen.
Eine besonders leistungsfähige Brandschutzplatte ist die Rigips Glasroc F, die in diversen hochwertigen Brandschutzlösungen zum Einsatz kommt. Nähere Informationen finden Sie auch in unserer Broschüre Baulicher Brandschutz mit Glasroc F.
Erreicht werden die vorgeschriebenen Anforderungen mithilfe von durchdachten Konstruktionen und leistungsfähigen Materialien. Für alle Brandschutzkonstruktionen halten wir die notwendigen aktuellen Prüf- und Anwendbarkeitsnachweise bereit.
Sonderfall: Brandschutz im Holzbau
Im Gegensatz zu Gips ist Holz ein brennbarer Baustoff. Aus diesem Grund sind z. B. in Fluchtwegen keine brennbaren Baustoffe zulässig. Im mehrgeschossigen Holzbau sollten sichtbare Holzoberflächen zudem begrenzt werden, um deren Mitbrennen nach Ausbruch eines Vollbrandes zu verhindern.
Eine Faustregel besagt: Sind Fußboden und Decke brennbar, dann müssen Wände nichtbrennbar bekleidet werden – und umgekehrt.
Auch Stützen und Träger aus Holz müssen im Sinne des Brandschutzes sorgfältig bekleidet werden (Zur Seite "Trägerbekleidung").
Einen Schutz des Holzes vor Entzündung bieten nichtbrennbare Plattenwerkstoffe, insbesondere gipsbasierte Patten wie die Rigips Feuerschutzplatte oder die Gipsfaserplatte Rigidur H. Die Kristallstruktur des Gipses verändert sich bei Brandeinwirkung und chemisch gebundenes Wasser wird freigesetzt. Die Verdunstung bewirkt einen Kühleffekt.
Die brandschutztechnisch wirksame Bekleidung von (brennbaren) Bauteilen mit nichtbrennbaren Baustoffen wird als Kapselung bezeichnet. Die Brandschutzfunktion K nach DIN EN 13501-2 gibt die Fähigkeit einer solchen Bekleidung wieder, das direkt dahinter liegende Material für eine festgelegte Zeit gegen Entzündungen, Verkohlung und anderen Schäden zu schützen.
Lesen Sie mehr über unsere Lösungen zum Brandschutz im Holzbau in der Broschüre "Planen und bauen. Holzbau" ab Seite 226.