Die Entwicklung der Stadt Wilhelmshaven war und ist eng mit der deutschen Marine verknüpft. Ein Zeugnis dieser Vergangenheit ist das Kaiserliche Marinebekleidungsamt. Vom Matrosenanzug bis zur Kapitänsuniform – hier wurde einst die gesamte Besatzung der Schiffe ausgestattet. Daher auch der Name „Textilhof“, wie das Bauwerk im Volksmund genannt wird. Und die Kaiserliche Marine ließ sich nicht lumpen, als sie 1911 ihr Bekleidungsamt errichtete: Als symmetrische Dreiflügel-Anlage mit repräsentativen Fassaden erinnert das Bauwerk beinahe an ein Schloss. Im Inneren empfangen den Besucher großzügige Treppenhallen und viel natürliches Licht. Wie in einem New Yorker Loft sorgen hohe Decken und außergewöhnlich große Industriefenster für lichtdurchflutete Räume, die durch ihre großzügige Gestaltung beeindrucken. Im Zuge des Umbaus und der Nutzungsänderung des historischen, denkmalgeschützten Altbaus entstanden in dem sechsgeschossigen Gebäude hochwertige Wohneinheiten. Die besondere Schwierigkeit lag in der Umsetzung der gestalterischen Vorgaben in Kombination mit den notwendigen brand- und schallschutztechnischen Anforderungen. Dabei wurden zahlreiche Einzeldetails etwa für den Giebel-Fußwalm, einen Ortgang entlang einer Brandwand und für den brandsicheren Anschluss von Dach, Wand und Loggia entwickelt und umgesetzt.