Brandschutztechnische Bekleidung von Tragwerken
Tragende Bauteile wie Stützen und Träger müssen zuverlässig über einen bestimmten Zeitraum vor einer Brandeinwirkung geschützt werden. Dieses gilt für Tragwerke aus Holz aber auch für Stahlkonstruktionen. Die kastenförmige, brandschutztechnische Bekleidung aus Brandschutzplatten hat sich als eine sichere und wirtschaftliche Lösung herausgestellt. Daher haben sich Rigips Stützen- und Trägerbekleidungen aus der Spezialbrandschutzplatte Glasroc F vom Typ GM-FH2 als vliesarmierte Gipsplatte nach EN 15283-1 seit Jahren zum Schutz von Tragwerken etabliert.
Funktion der Brandschutzbekleidung bei Stahlstützen und Stahlträgern
Stützen und Träger aus Stahl sind im Brandfall vor Erwärmung zu schützen, da Stahl bei einer kritischen Temperatur von ca. 500 °C an Festigkeit und somit an Tragfähigkeit verliert. Der Eintrag von Wärme in das Stahlbauteil ist von dem Verhältnis des Umfangs der Bekleidung zur Querschnittsfläche des Profils abhängig. Bei profilfolgenden Bekleidungen ist die Mantelfläche des Profils maßgebend.
Brandschutztechnische Bekleidungen mit Glasroc F verhindern zuverlässig den überhöhten Eintrag von Wärme in Stützen und Träger. Die Bekleidung erfolgt hierbei kastenförmig und kann je nach Anwendung drei- bzw. vierseitig erfolgen.
Die erforderliche Bekleidungsdicke richtet sich nach der erforderlichen Feuerwiderstandsklasse und dem Profilfaktor des Stahlprofils (der Profilfaktor Ap/V nach DIN EN 1993-1-2 entspricht dem Verhältniswert U/A nach DIN 4102-4). Grundsätzlich kann davon ausgegangen werden, dass sich bei gleichem Umfang schlanke Querschnitte schneller erwärmen als massive Querschnitte. Somit sind schlanke Querschnitte mit größeren Bekleidungsdicken stärker zu schützen als massive Querschnitte mit gleichem Umfang.
Prüfung von Stahlstützen- und Stahlträgerbekleidungen
Die Prüfung von Stahlstützen und Stahlträgerbekleidungen erfolgte nach DIN 4102-2. Hierbei wird der bekleidete Träger bzw. die bekleidete Stütze einer Brandbeanspruchung unter Belastung unterzogen. Wesentliches Beurteilungskriterium ist die Temperatur auf der Oberfläche des Stahlbauteils. Bei der Benennung der Feuerwiderstandsklasse wird das Kurzzeichen F verwendet.
Bekleidung von Klebearmierungen
Eine Besonderheit im Brandschutz stellt die brandschutztechnische Bekleidung von klebearmierten Massivbauteilen dar, die ebenfalls in Form einer Direktbekleidung mit Glasroc F vom Typ GM-FH2 als vliesarmierte Gipsplatte nach EN 15283-1 erfolgt. Die brandschutztechnische Bekleidung sorgt hierbei eigenständig für den Schutz vor einem unzulässigen Anstieg der Temperatur in der Klebefuge, sodass der statische Ansatz der Lamelle auch im Brandfall erfolgen kann.