Akustikraum im Gasometer Oberhausen – rund, hochschallgedämmt, multifunktional

14. Rigips Trophy 2024 I 2025: Bauunternehmung J. Brinkmann GmbH mit dem Sonderpreis Akustik ausgezeichnet

Der Gasometer in Oberhausen war bis 1988 Europas größter in Betrieb befindlicher Scheibengasbehälter. Seit nunmehr drei Jahrzehnten ist er bedeutendes Wahrzeichen der Industriekultur im Ruhrgebiet und mit bisher 18 aufsehenerregenden Ausstellungen ein beliebter Publikumsmagnet für Besucherinnen und Besucher von nah und fern. Das 117,5 Meter hohe Bauwerk mit einem Durchmesser von knapp 68 Metern ist damit die höchste Ausstellungshalle Europas. Ein besonderes Highlight der letzten Ausstellung „Planet Ozean“, die bis November 2025 in Oberhausen zu sehen war, war die immersive Installation „Klang der Tiefe“. Eigens für diese wurde unter Denkmalschutzbedingungen ein runder, hochschallgedämmter und multifunktionaler Akustikraum geschaffen. Für die architektonische Gestaltung und die besondere Form des Projekts war das KunstPlus Studio aus Berlin verantwortlich. Die höchst anspruchsvolle Planungsarbeit verlangte nach einer ebenso perfekten Umsetzung, die in die Hände der Bauunternehmung J. Brinkmann GmbH aus Oberhausen gelegt wurde. Für ihre herausragende Leistung wurden die Ausbauprofis im Rahmen der 14. Rigips Trophy mit dem Sonderpreis Akustik ausgezeichnet.

Der Gasometer in Oberhausen hat einen Durchmesser von knapp 68 Meter und ist 117,5 Meter hoch. Bis 1988 war er Europas größter in Betrieb befindlicher Scheibengasbehälter. Seit mehr als drei Jahrzehnten ist das Bauwerk ein bedeutendes Wahrzeichen der Industriekultur im Ruhrgebiet.  Mit bisher 18 aufsehenerregenden Ausstellungen ist der Gasometer ein beliebter Publikumsmagnet für Besucherinnen und Besucher von nah und fern. Ein besonderes Highlight der letzten Ausstellung „Planet Ozean“ war die immersive Installation „Klang der Tiefe“, für die unter Denkmalschutzbedingungen ein runder hochschallgedämmter und multifunktionaler Akustikraum geschaffen wurde. Fotos: Nielinger Fotografie

Der „Klang der Tiefe" war eine faszinierende Reise durch die unbekannten Klanglandschaften der Weltmeere. Ein spannender Ausflug in die geheimnisvolle Unterwasserwelt und die einmalige Welt des Klangs. In einem runden, annähernd schalldichten Akustikraum mit einem Durchmesser von 14,5 Metern lauschten Besucherinnen und Besucher dem geheimnisvollen Gesang der Wale, den typischen Klicklauten der Delfine oder den vielfältigen Geräuschen der kleinen Meeresbewohner unterhalb der Wasseroberfläche. Der Akustikraum findet sich in zentraler Lage des Gasometers und wird optisch überarbeitet auch im Rahmen der kommenden Ausstellung genutzt werden.

Herausforderung Denkmalschutz

Zentrales Element des Akustikraums ist die riesige, denkmalgeschützte Gasdruckscheibe, das Herzstück des Gasometers. Die Scheibe „schwamm" einst auf dem im Bauwerk gelagerten Gas und hielt den Druck konstant. Nun lagert sie auf 4,30 Meter hohen Stahlstützen und bildet so die tragende Deckenkonstruktion. Aufgabe der Ausbauspezialisten der Bauunternehmung J. Brinkmann war es, hochschalldämmende Trockenbauwandkonstruktionen in die Stahlkonstruktion zu integrieren. Zudem sollten die Wände für die Aufnahme von Ausstellungsexponaten ausgerüstet werden. Und das unter erschwerten Voraussetzungen: Während der gesamten Bauzeit musste das Team konsequent auf die Sauberkeit der Baustelle achten, da parallel bereits Ausstellungsexponate aufgebaut wurden.

Nur geklebt und geklemmt!

Die zentrale Herausforderung bestand darin, dass die Befestigung der Wand- und Deckenanschlüsse aus Denkmalschutzgründen nicht mit üblichen Verbindungsmitteln erfolgen durfte. „Es durften also keine Verschraubungen vorgenommen werden – weder in die denkmalgeschützte Gasdruckscheibe noch in die Stahlstützen. Wir mussten garantieren, dass sich von uns verbaute Konstruktionen, wie zum Beispiel die Abdichtung der Wand- und Deckenanschlüsse, rückstandslos entfernen lassen", erläutert Projektleiter Benjamin Brinkmann. Daher wurden die seitlichen Wand- und Deckenanschlüsse der Wandkonstruktion statt mit herkömmlichen Verbindungsmitteln mittels Klebetechnik in den Stahlstützen fixiert.

Zentrales Element des Akustikraums, der einen Durchmesser von 14,5 Meter aufweist, ist die riesige, denkmalgeschützte Gasdruckscheibe, das Herzstück des Gasometers. Die Scheibe „schwamm" einst auf dem im Gasometer gelagerten Gas und hielt den Druck konstant. Nun lagert sie auf 4,30 Meter hohen Stahlstützen und bildet so die tragende Deckenkonstruktion. Aus Denkmalschutzgründen durfte die Befestigung der Wand- und Deckenanschlüsse nicht mit herkömmlichen Verbindungsmitteln erfolgen. Es durften keinerlei Verschraubungen vorgenommen werden – weder in die Gasdruckscheibe noch in die angrenzenden Stahlkonstruktionen. Verbaute Konstruktionen, wie die Abdichtung der Wand- und Deckenanschlüsse, mussten sich später rückstandslos entfernen lassen. Die seitlichen Wand- und Deckenanschlüsse wurden deshalb mittels Klebetechnik in den Stahlstützen fixiert. Die Anschlüsse wurden zusätzlich verkeilt, verspannt und auf voller Wandhöhe ausgeschäumt, um die Stabilität sicherzustellen. Anschließend dichteten die Ausbauprofis die seitlichen Wandfugen mit Klebeband luftdicht ab. Fotos: Karsten Schuhl, Kunst+ Studio, Berlin

Anschlüsse von Wand-, Decke- und oberem Wandkopf

Die Anschlüsse wurden zusätzlich verkeilt, verspannt und auf voller Wandhöhe ausgeschäumt, um die Stabilität sicherzustellen. Anschließend wurden die seitlichen Wandfugen mit Klebeband luftdicht abgedichtet. Den Anschluss des oberen Wandkopfes realisierte das Trockenbauteam über eine Anpresstechnik. Dabei wurde der Hohlraum zwischen dem oberen UA-Profil und der denkmalgeschützten Stahl-Gasdruckscheibe in den Wänden dicht mit ISOVER Akustic SSP1 Schallschutzplatten aus Glaswolle und im Bereich des Deckenanschlusses mit ISOVER BSP 40 Steinwolle Brandschutzplatten ausgefüllt.

Beste Q4-Qualität für Projektionsflächen

Für die Ausführung der Wandkonstruktionen fand das Ausbauteam gemeinsam mit dem Architekten, dem Brandschutzbeauftragten und den Rigips Technikern in der massiven Trockenbauplatte Rigips Habito die ideale Lösung. Diese wurde als Beplankungsmaterial an die zwischen den Stahlstützen verspannten Ständerwerksprofile von den Spezialisten der Bauunternehmung J. Brinkmann montiert. „Bedingt durch den zu wahrenden Abstand von etwa 3 cm zwischen der sich ausdehnenden Raumdecke beziehungsweise Stahl-Gasdruckscheibe und der eigentlichen Wandbeplankung haben wir die Dehnungsfuge genau wie bei den Wandanschlüssen mit Hilfe eines Spezialkompressionsbandes luftdicht abgedichtet", so Benjamin Brinkmann. Für hochwertige Oberflächen kam der besonders einfach zu verarbeitende und vielseitig einsetzbare Rigips VARIO Fugenspachtel zum Einsatz, der unter anderem über ein sehr gutes Haftvermögen und äußerst geringes Einfallverhalten verfügt. „Im gesamten Innenbereich des Akustikraums haben wir mit Q4 die höchste Oberflächenqualität realisiert. Die Wände bilden damit auch ideale Projektionsflächen."

Skizze aus der Ausschreibung zum seitlichen Wandanschlusses. Detaillierte Darstellung des oberen Deckenanschlusses. Skizzen: Karsten Schuhl, Kunst+ Studio, Berlin & Bauunternehmung J. Brinkmann GmbH, Essen / Oberhausen

Schwere Lasten befestigen ohne Dübel

Für die massive Trockenbauplatte Rigips Habito zur Ausführung der Wandkonstruktionen hatten sich die Ausbau-Experten der Bauunternehmung J. Brinkmann bewusst entschieden, um die vielfältigen Anforderungen bestmöglich lösen zu können: „Die hochwertige Platte weist ausgezeichnete Schall- und Brandschutzeigenschaften auf. Sie ermöglicht Brandschutzkonstruktionen in F30 und F90 und bietet zudem einen besseren Schallschutz als Standardkonstruktionen. Zwischen Massivbaustoffen und Rigips Habito liegt ein Unterschied von 25 dB. Der Ausstellungsbetrieb verlangte nach bestem Schallschutz. Deshalb haben wir bei Produktauswahl und Ausführung auf hochwertige Qualität geachtet. Mit Rigips Habito haben wir im Akustikraum darüber hinaus selbst schwere Lasten an jeder gewünschten Stelle der Trockenbauwände befestigen können – und zwar ohne Dübel und Bohrmaschine. Gearbeitet haben wir lediglich mit einem Schraubendreher und den zugehörigen Rigips Habito Schrauben." Eine 12,5 mm starke Rigips Habito Platte weist eine Zugfestigkeit von 30 kg pro Schraube auf. Bei zweilagiger Beplankung können sogar Gewichte bis zu 60 kg montiert werden.

Höchst widerstandsfähig und robust

Eine weitere Stärke der massiven Trockenbauplatte ist ihre große Robustheit. Rigips Habito ist um bis zu 50 Prozent widerstandsfähiger als herkömmliche Putzoberflächen. Mechanische Belastungen wie Schläge oder Stöße prallen einfach an ihr ab. „Die Ausstellung im Gasometer haben sich mehr als 1,5 Millionen Besucherinnen und Besucher angesehen –  da muss das Plattenmaterial schon einiges aushalten können. Rigips Habito hat eine besonders harte Oberfläche, das macht sie höchst robust und widerstandsfähig gegenüber Einwirkungen von außen."

An die zwischen den Stahlstützen verspannten Ständerwerksprofile schraubte das Ausbauteam die massive Trockenbauplatte Rigips Habito. Bedingt durch den zu wahrenden Abstand von etwa 3 cm zwischen der sich ausdehnenden Raumdecke beziehungsweise Stahl-Gasdruckscheibe und der eigentlichen Wandbeplankung wurde die Dehnungsfuge wie bei den Wandanschlüssen mit Hilfe eines Spezialkompressionsbandes luftdicht abgedichtet. Fotos: Nielinger Fotografie, Essen

Intelligente Lösungen für besonders knifflige Aufgabenstellungen

Die Fachjuroren der 14. Rigips Trophy 2024 I 2025 zeigte sich von der Vielzahl intelligenter Lösungen für besonders knifflige Aufgabenstellungen auf Anhieb überzeugt. So mussten die Spezialisten der Bauunternehmung J. Brinkmann GmbH die Raum- und Bauakustik stets parallel im Blick haben. Auch musste wegen der temporären Nutzung des Ausstellungsraums der Rückbau bereits von Anfang an mit eingeplant werden. Das Bauprojekt profitiere in besonderem Maße von den ausgezeichneten Schallschutzeigenschaften der verwendeten Rigips Habito Platten sowie deren hohe Robustheit zum Schutz von Exponaten und Wänden, so das einhellige Votum der Jury.

Bautafel:
Bauherr: Gasometer Oberhausen GmbH, Oberhausen
Architekt: Kunst+ (Kunst Plus) - Karsten Schuhl, Berlin 
Trockenbau: Bauunternehmung J. Brinkmann GmbH, Essen / Oberhausen
Rigips Gebietsleiter: Udo Struensee, SAINT-GOBAIN RIGIPS GmbH, Düsseldorf

Für hochwertige Oberflächen kam der besonders einfach zu verarbeitende und vielseitig einsetzbare Rigips VARIO Fugenspachtel zum Einsatz, der über ein sehr gutes Haftvermögen und ein äußerst geringes Einfallverhalten verfügt. Im gesamten Innenbereich des Akustikraums wurden die Oberflächen in höchster Q4-Qualität ausgeführt. Die Wände lassen sich damit ideal als Projektionsfläche nutzen. Neben ihrer robusten Oberfläche und dem hohen Schallschutz überzeugt Rigips Habito auch mit der einfachen Befestigung selbst schwerer Lasten an jeder gewünschten Stelle der Trockenbauwände. Dabei waren weder Dübel noch Bohrmaschinen erforderlich. Der runde, annähernd schalldichte Akustikraum wird nach einer optischen Überarbeitung auch in der kommenden Ausstellung „Mythos Wald“ (ab 20. März 2026) genutzt werden. Dann wird die Soundinstallation „Global Sunrise“ zu hören sein. Dabei wird es um Geräusche gehen, die an verschiedenen Orten der Welt bei Sonnenaufgang zu hören sind. Fotos: Nielinger Fotografie, Essen

Abdruck frei. Beleg erbeten an: baumarketing.com GmbH, Laubenweg 13, 45149 Essen

SAINT-GOBAIN RIGIPS GMBH 
RIGIPS. Du hast für alles die Lösung. #RigipsFuerAlles
Als anerkannter und von Bauprofis geschätzter Systemanbieter für den hochwertigen Trockenbau bietet RIGIPS ein breites Sortiment an Gips- und Spezialplatten, Rigidur Gipsfaserplatten, Profilen und Zubehören sowie leistungsstarken Spachtelmassen und Fugenfüllern an. Die geprüften Lösungen bewähren sich in Innen- und Außenkonstruktionen in Trockenbauweise und bieten hoch wirksamen Brand- und Schallschutz für ein Maximum an Sicherheit und Raumkomfort. Flankiert wird das umfassende Produkt- und Systemportfolio von einem breiten Serviceangebot für die  Planung und Ausführung auch anspruchsvoller Bauprojekte. Gleichzeitig übernimmt RIGIPS Verantwortung für unsere Umwelt und setzt auf einen nachhaltigen Klimaschutz und die Schonung natürlicher Ressourcen. So werden etwa durch Recyclingangebote für Gipsplatten zunehmend Wertstoffkreisläufe geschlossen und durch aus Recycling hergestellte Produktverpackungen Primärrohstoffbedarfe reduziert. Das Unternehmen ist Teil der internationalen Saint-Gobain Gruppe. Kurz und knapp: Rigips – für besseres Bauen zum Wohle von Mensch und Umwelt.

ÜBER SAINT-GOBAIN 
Als weltweit führendes Unternehmen im nachhaltigen Bauen entwickelt, produziert und vertreibt Saint-Gobain Materialien und Dienstleistungen für den Bausektor und die Industriemärkte. Seine integrierten Lösungen für die Renovierung öffentlicher und privater Gebäude, für den Leichtbau und die Dekarbonisierung des Bausektors und der Industrie werden in einem kontinuierlichen Innovationsprozess entwickelt. Sie bieten Nachhaltigkeit und Leistung. Richtungweisend für das Engagement der Saint-Gobain Gruppe, die 2025 ihr 360-jähriges Bestehen feiert, ist mehr denn je ihr Purpose „MAKING THE WORLD A BETTER HOME“.

  • 46,6 Milliarden Euro Umsatz in 2024
  • Mehr als 161.000 Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter, in 80 Ländern vertreten
  • Hat sich verpflichtet, bis 2050 weltweit CO2-Neutralität zu erreichen

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